Von Baum zu Baum – Installation und Videoprojektion

Für Installation “Von Baum zu Baum“ werden zwei freistehende Bäume mit Baumwollband umwickelt und miteinander verbunden. Auf die so entstandene fragile Projektionsfläche wird der Film projiziert. (Doku 6’03)

Der 16-minütige Film “Von Baum zu Baum“ thematisiert die Kommunikation zwischen Bäumen und visualisiert deren Interaktion mit magischen Zeichen. (Excerpt 1’52)

Von Baum zu Baum (2016) – Entstehung

„Von Baum zu Baum“ thematisiert Bäume als intelligente und soziale Wesen, die sich gegenseitig nähren, helfen und beschützen. Ihre Interaktion visualisierte ich mithilfe meiner Magischen Zeichen. Anlass zu diesem Videokunstwerk war eine künstlerische Intervention auf einem Privatgrundstück in Weilheim, nachdem dort “über Nacht” ein alter Baumbestand gefällt worden war. Daraus entstand die Aktion “Der verwundete Garten” von Kunst im Kontext.

Die Entstehung: gefällte Bäume und ein verwundeter Garten

Ich war zu tiefst erschrocken, als ich in Susannes Garten kam: Von 13 alten Bäumen, die mal ein kleines Wäldchen gebildet hatten, waren gerade drei übrig geblieben. Wir – Susanne Kohler, Thorsten Fuhrmann und ich – hatten uns hier in Weilheim getroffen, wo Tage zuvor für eine Bodensanierungsmaßnahme der Stadtwerke alter Baumbestand gefällt worden war. Im Entsetzen über diesen radikalen Eingriff beschlossen wir, unsere Eindrücke in einem Kunstprojekt zu reflektieren. Wir gaben ihm den Titel “Der verwundete Garten” und betrachteten dies als Pilotprojekt unserer neu gegründeten Gruppe Kunst-im-Kontext. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht die geringste Ahnung , wie mein künstlerischer Beitrag einmal aussehen könnte. Bäume berühren mich, seit ich denken und fühlen kann. Als Vierjähriger war es für mich noch völlig natürlich, mich mit Bäumen zu unterhalten, über 50 Jahre später empfinde ich glücklicherweise wieder so.

Von Baum zum Baum: Interaktion zwischen zwei Bäumen

An diesem Frühlingstag im Garten an der Pütrichstraße in Weilheim spürte ich deutlich den Schockzustand, der über dem Garten lag; die Schockstarre, in der sich die verbliebenen Bäume befanden. Dabei musste ich daran denken, dass Bäume sehr soziale Wesen sind und sah eine Skizze von Joseph Beuys vor mir, wo er die Wurzeln der Bäume als Antennen beschrieb. Heute wissen wir: Sie kommunizieren tatsächlich miteinander, unterstützen sich bei der Abwehr von Schädlingen und ernähren sich sogar gegenseitig. Die Baumfällung hatte hier eine langwährende Lebensgemeinschaft abrupt zerstört. Ich beschloss, die Interaktion zwischen Bäumen zum Thema meines Beitrags zu machen, den ich als Videoinstallation realisierte.

Die Installation: Ein Band als Projektionsfläche

Für die Installation stellten wir 350 lfm Baumwollband her. Damit wurden zwei freistehende Bäume umwickelt und miteinander verbunden. Die so entstandene Projektionsfläche liefert einen zauberhaften, fragilen, fast dreidimensionalen Bildhintergrund, der bei Wind in eine leichte schwingende Bewegungen gerät.

Das Video: Interaktion mit Magischen Zeichen

Das 30-minütige Video beginnt mit Fotos von Abrissbaggern und erzählt die Geschichte einer vorsichtig beginnenden und sich zunehmend verdichtenden Kommunikation zwischen den beiden Bäumen. Inhaltliche Grundlage sind gemalte Kunstwerke aus der Serie „Magische Zeichen“, welche in langsame, meditative Bewegungen und Verfremdungen versetzt werden. Die Szenerie endet mit dem Bild “Baumleben“. Für den Ton wurden eigene Tonsequenzen von Nicolai von Schabrowsky und Auszüge aus Werken von Askal Bosch verarbeitet.

Aufführungen: